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Ich bin Geisteswissenschaftler – was kann ich eigentlich? Noch gut erinnere ich mich daran, als eine Studienfreundin und ich uns mit dieser Frage beschäftigten. Sie hatte sich frisch dazu entschlossen, nach dem Studium auf Lehramt (Fremdsprachen wie ich) nicht ins Referendariat zu gehen, sondern sich in der freien Wirtschaft zu bewerben. Bei einem Spaziergang brainstormten wir gemeinsam zum Thema "Was ich als Geisteswissenschaftler besser kann als viele andere Bewerber" – weg von Vorurteilen, hin zu klaren Kompetenzen.
Geisteswissenschaftler sind nicht nur Taxifahrer
Auch wenn sich das Klischee hartnäckig hält: Wir Geisteswissenschaftler werden nicht zwingend arbeitslos oder Taxifahrer (übrigens ein respektabler Beruf – mir fehlt aufgrund meines Fahrstils, der damals in der Abizeitung als "eigensinnig" beschrieben wurde, hierfür das nötige Talent). Geisteswissenschaftler gelten oft als Theoretiker, womöglich etwas weltfremd. Aber sind wir das denn wirklich?
Geisteswissenschaftler haben wertvolle Soft Skills
Natürlich stimmt es, dass unsere Spezies eher analytisch an jegliche Art von Thema herangeht. Aber Moment – ist das etwa ein Defizit? Sicher nicht. Wir können dadurch super Journalisten werden (professionelles Arbeiten ist hier wichtiger denn je), können unsere Kommunikationsstärke im Bereich Medien bestens ausleben, im weiten Feld der Kultur, in der Politik, bei NGOs, im Bildungsbereich… Überall dort wird unser kritischer Geist und die damit verbundene Fähigkeit zum Perspektivwechsel nicht nur geschätzt, sondern auch dringend gebraucht.
Nimmt die KI uns Geisteswissenschaftlern nicht die Jobs weg?
Der Vormarsch von KI macht es Berufseinsteigern aktuell in vielen Bereichen schwer, geeignete Positionen zu finden – da sind die typischen Betätigungsfelder von Geisteswissenschaftlern keine Ausnahme. Dennoch lohnt sich ein Blick über den Tellerrand. Hier sind ein paar Ideen für Jobs, bei denen du deine analytischen, kommunikativen und kreativen Stärken einsetzen und gleichzeitig von der fortschreitenden Digitalisierung profitieren kannst:
- Prompt-Designer (sprachliches Feingefühl)
- Jobs im Bereich KI-Ethik (philosophische Reflexion)
- UX-Researcher (Text- und Datenanalyse, kulturelle Unterschiede, Empathie)
- Dialog-Autor für Chatbots oder KI-Systeme (präzises Formulieren)
Meine Studienfreundin ist übrigens schon längst in einer Festanstellung angekommen, im Personalbereich. Sie hat sich zielführende Praktika gesucht, eigenständig weitergebildet und arbeitet nun bei einem großen Automobilzulieferer. Auch als Geisteswissenschaftler, oder gerade deswegen, wirst du deinen eigenen Weg finden.
Wenn du auf deinem Weg vom Studium zum Beruf nach Unterstützung suchst, begleite ich dich gern.
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